Alt 16.04.12, 14:11
Standard Erholung erwartet - US-Einzelhandelsumsätze stützen
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NEW YORK (Dow Jones) - An Wall Street wird zu Handelsbeginn am Montag mit einer Erholung von den jüngsten Abgaben gerechnet. Gestützt wird das Sentiment dabei von den deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätzen für März. Allerdings dürften weiter steigende Sorgen in Bezug auf die Eurozone-Schuldenkrise das Aufwärtspotenzial begrenzen. So ist die Rendite bei zehnjährigen spanischen Anleihen am Berichtstag erstmals seit Dezember wieder über die Marke von 6 Prozent gestiegen. Die Quartalsergebnisse der Citigroup fielen bereinigt um Bewertungseffekte über den Erwartungen aus und dürften sich ebenfalls positiv auswirken. Der S&P-500-Future gewinnt 0,5 Prozent, der Nasdaq-Future legt um 0,5 Prozent zu.

Schon am Freitag hatten abermalige Zweifel an der Refinanzierungsfähigkeit Spaniens und die Furcht vor einer Ansteckung Italiens zu Abgaben an den Börsen geführt. "Wie bereits bei Griechenland und Italien gesehen, werden die Investoren nervös wenn die Rendite der zehnjährigen Papiere über die Marke von 6 Prozent steigt", so ein Händler. Kurzfristig dürfte diese Unsicherheit weiter anhalten. Weitere Hinweise für die Investoren werden sich dann am Dienstag ergeben, wenn Spanien Schuldtitel mit Laufzeiten von 12 und 18 Monaten unter die Anleger bringen will. Am Donnerstag stehen dann Staatsanleihen mit Fälligkeit in den Jahren 2014 und 2022 der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone auf der Agenda. "Solange die Politik nicht handelt, dürfte Spanien die ganze Woche über im Fokus stehen", sagt Peter Chatwell von der Crédit Agricole.

Bei den US-Konjunkturdaten stehen die Einzelhandelsumsätze klar im Fokus. Diese fielen im März mit einem Plus von 0,8 Prozent über der Erwartung von 0,3 Prozent aus. Dagegen ist die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im April auf 6,56 nach 20,21 im Vormonat eingebrochen. Allerdings gilt der Empire-State-Manufacturing-Index als notorisch volatil, daher beachten Volkswirte das für Donnerstag avisierte Pendant aus Philadelphia weitaus stärker.

Auch die US-Berichtssaison setzt sich fort. Das Ergebnis der Citigroup für das erste Quartal wurden durch die Neubewertung eigener Schulden belastet, bereinigt lag der Gewinn je Aktie mit 1,11 Dollar jedoch über der Prognose von 0,95 Dollar. Eine Wiederholung des vierten Quartals, als das Institut wegen schwacher Einnahmen aus Kapitalmarktgeschäften negativ überraschte, blieb damit aus. Die Aktie verbessert sich vorbörslich um 2,1 Prozent. Bereits am Freitag hatten J.P.Morgan und Wells Fargo mit ihren Ergebnissen die Prognosen übertroffen.

Goldman Sachs hat weitere Anteile an der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) verkauft und damit 2,5 Milliarden Dollar erlöst. Die Beteiligung wurde damit auf knapp unter 5 Prozent fast halbiert. Es ist das vierte Mal seit 2009, das sich Goldman Sachs von Anteilen trennt. Die Investition hat sich ausgezahlt - seit die New Yorker Bank 2006 bei der ICBC einstieg, ist der Wert der Beteilung um das viereinhalbfache gestiegen. Die Aktie tendiert vor der Startglocke 1,1 Prozent fester. Das Unternehmen wird am Dienstag zudem über den Verlauf des ersten Quartals informieren.

Die US-Anleihen tendieren kaum verändert. Die Sorgen bezüglich einer Verschärfung der Schuldenkrise in der Eurozone veranlassen die Investoren zu weiteren Umschichtungen in den "sicheren Hafen" der US-Anleihen, wenn auch am Berichtstag mit vermindertem Tempo. Auch drücken die besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze etwas auf das Sentiment. Die Rendite zehnjähriger Titel liegt bei 1,98 Prozent.

DJG/DJN/ros

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