Alt 13.04.12, 13:46
Standard China und Italien drücken Wall Street
Beitrag gelesen: 317 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Mit rotem Vorzeichen dürfte die Wall Street in den letzten Tag der Woche starten. Zwar liegen Licht und Schatten am Freitag eng beieinander, doch die Teilnehmer nehmen heute vor allem die düsteren Seiten wahr, voran schwache Daten aus China und Italien. Die vorbörslich aus den USA publizierten Verbraucherpreise bewegten sich weitgehend im Rahmen der Prognosen - von dieser Seite also weder Auftrieb noch Störfeuer. Am Nachmittag wird nun noch der Michigan-Index mitgeteilt, der über die Stimmung bei den amerikanischen Verbrauchern Aufschluss gibt. Der S&P-Futures verliert 0,6 Prozent, der Nasdaq-Futures 0,3 Prozent.

Aus China kam in der Nacht Enttäuschendes. Die Wirtschaft des Landes ist im ersten Quartal 2012 langsamer gewachsen als erwartet. Grund ist die Schwäche sowohl bei den Exporten wie auch bei den Investitionen in den Wohnungsbau. Immerhin noch 8,1 Prozent hat die Ökonomie des Riesenreichs zugelegt - erwartet worden waren aber 8,3 Prozent. Im vierten Quartal war die Wirtschaft des Landes sogar um 8,9 Prozent gewachsen. Und auch aus Europa kommt einmal mehr eine Hiobsbotschaft: Diesmal ist es die italienische Industrieproduktion, die die Aktien an den dortigen Märkten bereits gedrückt hat. Sie ist im Februar gegenüber dem Vorjahr um satte 6,8 Prozent gefallen - noch mehr als die ohnehin pessimistische Prognose mit minus 4,1 Prozent gelautet hatte.

Die gestiegene Risikoscheu der Investoren zeigt sich auch an den Notierungen am Anleihenmarkt, die bei den Investoren heute geschätzt sind. So legen die zehnjährigen Treasurys um 12/32 zu und rentieren nur noch mit 2,01 Prozent.

J.P.Morgan und Wells Fargo haben am Mittag deutscher Zeit die Berichtssaison für die US-Banken eingeläutet - und positiv überrascht. Bei J.P.Morgan lag der Gewinn je Aktie mit 1,31 Dollar ein kräftiges Stück über der Prognose von 1,15 Dollar. Auch Wells Fargo hat beim Gewinn mit 0,75 Dollar je Aktie die Prognosen von 0,73 Dollar etwas übertroffen. Unter anderem das gestiegene Hypothekengeschäft hat beiden Banken diese Zahlen beschert, hinzu kommt bei J.P.Morgan ein saftiger Gewinn der Tochter Washington Mutual in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar. Dennoch kommen die Aktien vorbörslich nicht vom Fleck, Wells Fargo geben sogar 1,4 Prozent nach. Allerdings haben beide Titel haben in diesem Jahr bereits ein starkes Plus hinter sich: J.P.Morgan 35 Prozent und Wells Fargo 24 Prozent.

Wenig euphorisch reagiert der Markt auch auf die an sich positiven Geschäftszahlen von Google. Ein starker Umsatz im ersten Quartal verschaffte dem Konzern einen Gewinnsprung und Ergebnisse über Markterwartung. 2,89 Milliarden US-Dollar Gewinn meldete das Unternehmen nachbörslich, im Jahr zuvor waren es noch 1,8 Milliarden Dollar. Je Aktie betrug der Gewinn 8,75 Dollar, im Vorjahresquartal waren es noch 5,51 Dollar je Anteilsschein. Der Titel kriecht vorbörslich um 0,1 Prozent nach oben. Allerdings gab Konzernlenker Larry Page bekannt, dass der Internetriese neue, nicht stimmberechtigte Aktien ausgeben wolle. Möglicherweise stößt dies den Investoren sauer auf, denn damit wird der Wert je Aktie verwässert.

Deutlich besser in der Gunst der Anleger schneiden Coinstar ab, die sich um gut 13 Prozent verteuern. Das Unternehmen, das durch Münzautomaten bekannt geworden ist und das Geschäftsmodell seit den Anfängen konsequent erweitert hat, hob die eigene Prognose für das erste Quartal 2012 an. Die Nachfrage nach der Filmverleihmaschine "Redbox" entwickele sich äußerst positiv, so die Begründung des Unternehmens.

Der Dow-Jones-Index gewann am Donnerstag 1,4 Prozent auf 12.987 Punkte und verzeichnete damit den stärksten Anstieg seit einem Monat. Der S&P-500 legte um 1,4 Prozent auf 1.388 Punkte zu.

DJG/DJN/raz

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 05:01 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]