Alt 06.09.12, 13:58
Standard Draghi-Rally bleibt vorerst aus
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Die Draghi-Rally bleibt vorerst aus. Zwar tendieren die US-Futures im Plus und auch die Aktien in Europa laufen kräftig nach oben. Dies war jedoch schon vor der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz des EZB-Präsidenten Mario Draghi der Fall. "Draghi hat sich klar zum Anleihenkaufprogramm bekannt, allerdings auch auf die Verflechtung von Anleihenkäufen mit den Rettungsschirmen verwiesen", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Damit bleibe der Schwarze Peter bei der Politik. Der S&P-Futures gewinnt 0,5 Prozent, der Nasdaq-Futures 0,4 Prozent.

Für gute Stimmung sorgen Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt. Der Bericht des privaten Dienstleisters ADP hat im August 201.000 neue Stellen erfasst, während lediglich mit 145.000 gerechnet worden war. Gemessen an den zuletzt schwachen Sentiment-Indikatoren habe der Bericht positiv überrascht, heißt es am Markt. Auch die wöchentlichen Daten zum Arbeitsmarkt waren etwas besser ausgefallen als erwartet. Sie werden stark beachtet, weil am Freitag der offizielle Arbeitsmarktbericht ansteht.

Lediglich für eine vorübergehende Enttäuschung am Aktienmarkt hatte die EZB mit ihrem Zinsbeschluss gesorgt. Sie hat den Leitzins unverändert belassen, während hier und da mit einer Senkung gerechnet worden war. Doch nach einem kurzen Taucher legte etwa der DAX sogar noch zu. Der Euro zog ebenfalls an und stieg bis auf 1,2640 Dollar, kam mit den Aussagen Draghis dann aber auf 1,2585 Dollar zurück. Der Goldpreis hat am Morgen mit einem Satz die Marke von 1.700 Dollar deutlich überwunden und notiert nun bei 1.703 Dollar je Feinunze. Die Notierungen der US-Anleihen stehen mit den guten Arbeitsmarktdaten unter Druck, die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt auf 1,64 Prozent.

Die Aktien von Amazon.com rücken vorbörslich um 1,4 Prozent vor. Der Online-Einzelhändler könnte demnächst sein neues Kindle-Fire-Tablet vorstellen, wie Analysten vermuten. Leichte Gewinne auch bei den Aktien des Konkurrenten Apple, die 0,4 Prozent zulegen. Und auch hier warten Markt und Kunden auf Neuigkeiten: So wird allgemein damit gerechnet, dass das iPhone 5 in der kommenden Woche erstmals zu sehen sein wird.

Auf der Verliererseite stehen VeriFone und OCZ. VeriFone brechen vorbörslich um knapp 13 Prozent ein, nachdem das Unternehmen mit seinem Umsatz im vierten Quartal die Erwartungen verfehlt hatte. Auch der Ausblick verfehlte die kursierenden Prognosen der Analysten.

Für OCZ ging es am Mittwoch nachbörslich sogar um 20 Prozent abwärts. Das Datenspeicher-Unternehmen hatte wegen Problemen auf der Zulieferseite eine Umsatzwarnung ausgesprochen. Ein weiterer Verlierer war das Papier von Warner Chilcott, das 8,4 Prozent billiger zu haben war für 13,00 Dollar. Der Anbieter von Gesundheitsprodukten für Frauen hatte angekündigt, dass einige Aktionäre des Unternehmens ihr Aktien abgeben wollen.

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