Alt 04.09.12, 21:17
Standard ISM-Index schürt Konjunkturangst - Anleger kaufen Gold
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Konjunktursorgen haben am Dienstag das Geschehen an den US-Finanzmärkten beherrscht und die Anleger vorrangig auf Gold setzen lassen. Andere Rohstoffe wie Öl hatten das Nachsehen, nachdem eine Rückkehr der Wirtschaft auf Wachstumskurs wieder ein Stückchen weiter in die Ferne gerückt schien. Aber auch Staatsanleihen, normalerweise in Krisenzeiten ein beliebter Zufluchtsort risikoscheuer Investoren, wurden verschmäht. Am Aktienmarkt begrenzten Gelegenheitskäufe im späten Handel den Schaden.

Der vielbeachtete ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe entfernte sich mit einem Stand von 49,6 im August noch mehr von der Expansionsschwelle bei 50 Punkten. Der Index enttäuschte auch die Erwartungen der Volkswirte, die eine leichte Erholung auf 49,9 Punkte erwartet hatten. Die Subindizes zeugten von einer unverändert schwachen Nachfrage bei gleichzeitig kräftig steigenden Preisen. Vom Immobilienmarkt kamen ebenfalls schlechte Nachrichten. Die Bauausgaben sind im Juli überraschend zurückgegangen.

Der Dow-Jones-Index verlor am ersten Handelstag nach dem langen Feiertagswochenende 0,4 Prozent auf 13.036 Punkte. Am Montag waren die US-Börsen wegen des Feiertags Labor Day geschlossen. Der S&P-500 gab um 0,1 Prozent auf 1.405 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,3 Prozent auf 3.075 Punkte. Das Umsatzvolumen sank auf 0,64 (Freitag: 0,75) Milliarden Aktien. Dabei standen den 1.797 Kursgewinnern 1.215 -verlierer gegenüber, während 108 Titel unverändert schlossen.

Der WTI-Ölpreis ermäßigt sich um 1,2 Prozent bzw 1,17 US-Dollar auf 95,30 Dollar je Barrel. Die europäische Referenzsorte Brent gab um 1,4 Prozent bzw 1,60 Dollar auf 114,18 Dollar nach.

Am Devisenmarkt machte der US-Dollar trotz der schwachen Konjunkturdaten zum Euro etwas Boden gut. Wegen der Unsicherheit vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag zogen sich Anleger aus der Gemeinschaftswährung zurück. Im späten US-Handel kostete ein Euro 1,2565 Dollar.

Der Goldpreis überstieg an der Comex vorübergehend die Marke von 1.700 Dollar je Feinunze und schloss um 0,5 Prozent bzw 8,40 Dollar höher bei 1.696,00 Dollar. Das Edelmetall war abermals als Inflationsschutz gefragt, weil Anleger erwarten, dass die Notenbanken weltweit die Märkte mit frischem Geld fluten.

Staatsanleihen wurden von der Erwartung gebremst, dass die Europäische Zentralbank bei ihrer Zinssitzung am Donnerstag tiefgreifende Maßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise in der Eurozone beschließen wird. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys stieg auf 1,58 Prozent.

Am Aktienmarkt litten besonders die Papiere von Konjunkturzyklikern wie Caterpillar (-2,7 Prozent auf 82,66 Dollar) unter den schwachen Wirtschaftsdaten. Im Automobilsektor profitierten Ford-Aktien von guten August-Absatzzahlen und legten um 0,8 Prozent auf 9,42 Dollar zu. Der Kurs von General Motors sank dagegen um 0,2 Prozent auf 21,31 Dollar, obwohl auch dieses Unternehmen im vergangenen Monat überraschend viele Fahrzeuge verkauft hat.

Apple-Aktien schlossen den Handel mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 674,97 Dollar. Das Unternehmen hat Medienvertreter für den 12. September zu einer Veranstaltung eingeladen. Es wird erwartet, dass Apple dort sein neues iPhone vorstellen wird. Facebook-Aktien erreichten im Verlauf bei 17,55 Dollar ein neues Allzeittief, nachdem sowohl Morgan Stanley als auch J.P. Morgan ihre Kursziele für das soziale Netzwerk gesenkt hatten. Zur Schlussglocke notierten die Titel um 1,8 Prozent niedriger bei 17,73 Dollar.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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