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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienbörsen sind am Freitag mehrheitlich von aus den USA nach Asien herüberschwappenden Zinsängsten belastet worden. Die Aussicht auf aggressive Zinserhöhungen in den USA einerseits und eine Abkühlung der Weltkonjunktur andererseits stellten eine für die Aktienmärkte äußerst ungünstige Gemengelage dar. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte auf der Frühjahrstagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds eine Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung fast schon angekündigt. Doch Analysten hielten selbst eine Anhebung um 75 Basispunkte für denkbar. In der Folge zogen die US-Marktzinsen deutlich an.
Gleichzeitig kämpft China weiter mit der sich ausbreitenden Coronapandemie und neuen Lockdowns - diesmal in der Stahlhochburg Tangshan. Eisenerz-, aber auch Erdölpreise sanken daher, denn in China geht die Mobilität wegen der Abriegelungen merklich zurück. Die Maßnahmen in China trüben die Konjunktur weiter ein. Der noch immer regulierte Renminbi fiel auf ein weiteres Siebenmonatstief, weil in China wegen der angespannten Wirtschaftslage eher mit einer Lockerung der Geldpolitik zu rechnen ist, während die USA und andere Staaten diese merklich straffen. China-Börsen nach Talfahrt stabilisiert Die chinesischen Börsen hielten sich nach der jüngsten Talfahrt etwas besser, neigten aber gleichwohl zur Schwäche. Der Schanghai-Composite zeigte sich gut behauptet und erholte sich damit von den Tagestiefs. Shenzhen (-0,5%) und das Startup-Segment ChiNext (-0,7%) verbuchten erneut Verluste. Präsident Xi verteidigte derweil die harten Lockdowns, obwohl sich trotz scharfer Zensur und staatlich eingeschränkter Meinungsfreiheit in China vereinzelt Protest regt. Auch Anleger zweifelten an der Politik, Sorgen über Lieferengpässe wegen der Abriegelungen und auch über die nicht gelöste Immobilienkrise dauerten an, hieß es im Handel. In Hongkong tendierte der HSI im späten Handel etwas leichter und handelte somit klar über Tagestief. China Unicom stiegen um 1,8 Prozent und bewiesen damit relative Stärke. Das Unternehmen hatte das Ergebnis im ersten Quartal verbessert. Technologiewerte lagen dagegen schwach im Markt. Sehr schwach präsentierte sich der Nikkei-225 in Tokio - belastet von schwachen Technologietiteln, die von steigenden Zinserwartungen gedrückt wurden. Gegen den Trend stiegen Toshiba um 4,7 Prozent, das Unternehmen prüft weitere Privatisierungsschritte. Hitachi Transport System sprangen gar um 15 Prozent nach oben, die Gesellschaft erwägt eine Übernahme durch KKR. Der US-Dollar gab zum Yen derweil nach. Laut einen Bericht sollen Vertreter Japans und der USA mögliche Devisenmarktinterventionen zum Kauf von Yen erörtert haben. Technologiewerte in ganzer Region schwach In Südkorea verlor der Kospi 0,9 Prozent. Auch hier drückte der Technologiesektor neben Energiewerten. Händler verwiesen beim schwachen Sentiment auf die falkenhaften Aussagen von Powell. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics gab 1 Prozent ab, die Halbleiteraktien von SK Hynix gar 2,2 Prozent. Naver bauten ihre Vortagesabschläge nach den schwachen Geschäftszahlen um 3,1 Prozent aus. Der australische S&P/ASX-200 beendete die Sitzung mit einem Abschlag von 1,6 Prozent. Der schwächste Tag seit zwei Monaten beendete eine fünftägige Gewinnstrecke. Neben Technologiewerten trugen auch Verluste in den Bereichen Rohstoffe und Finanzwesen zur Marktschwäche bei. Der Rohstoffsektor büßte 3,3 Prozent auf ein Vierwochentief ein - Händler verwiesen auf die trüben Konjunkturaussichten in China. Unter den Techniktiteln sanken Megaport um 9,7 Prozent auf ein Zweijahrestief. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/cln (END) Dow Jones Newswires April 22, 2022 03:25 ET (07:25 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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