Alt 20.08.16, 00:25
Standard US-Ölwerte gefragt – Softbank schielt auf T-Mobile USA – Nestle und Vestas mit Zahlen
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Auch in dieser Woche scheint der amerikanische Aktienmarkt auf der Stelle zu verharren. Jedoch fühlt sich der Dow Jones bei 18.574 Punkten ganz wohl. Die Unternehmen des Einzelhandels waren in diesen Tagen dran, um ihre Quartalsberichte zu veröffentlichen. Aus dem gesamten Bereich stachen die Zahlen von Wal-Mart (WKN: 860853) heraus, die am Donnerstag vor Börsenbeginn bekannt wurden. Im zweiten Quartal verdiente der weltgrößte Einzelhändler um Sonderfaktoren bereinigt 1,07 Dollar und damit fünf Cent mehr als erwartet. Auch der Jahresausblick wurde nach oben angehoben. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Gewinn zwischen 4,15 und 4,35 Dollar je Aktie für das Gesamtjahr. Der Aktienkurs konnte im Vorfeld rund drei Prozent zulegen. Mit Praxair (WKN: 884364) und Linde (WKN: 648300) könnte sich eine weitere deutsch-amerikanische Hochzeit im Gasbereich andeuten. So wie von den beteiligten Unternehmen zu hören war, wurden die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft ausgelotet. Ob die Kartellwächter in Europa und in den USA diesen Zusammenschluss ohne weiteres durchwinken würden, bleibt abzuwarten. Interessant wird auch, wie beide Unternehmen bewertet werden. Obwohl Praxair deutlich weniger umsetzt als Linde, agieren die Amerikaner wesentlich profitabler als die Deutschen. Den anfänglichen Schmetterlingen in den Bäuchen der Aktionäre ist am Mittwoch und Donnerstag ein wenig Ernüchterung eingetreten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Es scheint so als sei der Ölpreis aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Anfang August dümpelte der Ölpreis der Nordseesorte BRENT noch um die 42 Dollar und es bestand die berechtigte Sorge, dass die wichtige 40 Dollar Marke nachhaltig unterschritten werden könnte. Aktuell wird für den Fossilen Brennstoff knapp 50 Dollar für das Barrel bezahlt. Ein wichtiger Preistreiber an den Märkten war eine erneute Andeutung des Ölkartells OPEC, sich womöglich doch auf ein Förderlimit einigen zu können. Vom amtierenden OPEC Präsidenten Mohammed Bin Saleh Al Sada wurde für Ende September ein informelles Treffen veranschlagt. Ob sich der Iran und Saudi Arabien diesmal einigen können, muss wohl mit einem großen Fragezeichen versehen werden. Weitere positive News kamen durch die Veröffentlichung der neusten US Rohöllagerbeständen. Von den Marktexperten wurde ein Anstieg der Reserven erwartet. Tatsächlich sind die Bestände aber um 2,5 Millionen Barrel auf 521,1 Millionen Barrel gestiegen. Die Marktakteure ließen sich nicht lange bitten und wetteten auf steigende Kurse. Die Aktien der Ölförderer reagierten ebenfalls positiv. Seit der letzten Berichtswoche verteuerten sich Exxon Mobil (WKN: 852549) um 1,6 Prozent auf 88,10 Dollar, Chevron (WKN: 852552) plus 0,5 Prozent auf 101,96 Dollar und Conoco Phillips (WKN: 575302) plus 4,3 Prozent auf 43,20 Dollar.

Auch in der abgelaufenen Berichtswoche standen die Zeichen für die Edelmetallproduzenten auf Konsolidierung der Hausse seit Ende Januar. Das Gold selbst schwankte um gute 20 Dollar, der kleine Bruder zeigte sich hier mit einer Wochenschwankung um circa fünf Prozent deutlich volatiler. Silver Standard (WKN: 858840) schwankten bei erhöhter Umsatztätigkeit zwischen 12,55 Euro und 13,94 Euro, die etwas kleinere Great Panther Silver (WKN: A0YH8Q) zwischen 1,24 Euro und 1,36 Euro. Barrick Gold (WKN: 870450) verlor von 19,88 Euro auf 18,33 Euro wohingegen der Junior Gold Standard Ventures (WKN: A0YE58) von 1,71 Euro auf 2,69 Euro quasi explodierte. Klondex Mines (WKN: 727231) erzielten mit 4,79 Euro ein neues Verlaufshoch, ebenso wie B2Gold (WKN: A0M889) bei 3,28 Euro. Somit ist auffällig, dass die zweite und dritte Reihe der Goldproduzenten die „big player“ in der letzten Woche outperformten.

Leichte Verluste von 249 Zählern hat der japanische Aktienmarkt in dieser Woche vorzuweisen und der Nikkei 225 schließt bei 16.486 Punkten. Sommerliche Ruhe prägt momentan den Handel an der Börse in Tokyo und die Umsätze verharren auf sehr niedrigem Niveau. Der feste Yen, gegenüber dem Dollar wird er momentan wieder unter der 100ter Marke gehandelt, drückt die Stimmung bei den Investoren. Diese trennen sich von den großen Exportwerten, wie Sony Corp. (WKN: 853688) oder Toyota Motor (WKN: 853510), die unter dieser sehr festen Heimatwährung besonders leiden. Softbank Corp. (WKN: 891624) hat sein Aktienrückkaufprogramm von über vier Milliarden Euro abgeschlossen und der Vorstandsvorsitzende und Hauptaktionär Masayoshi Son hat den Plan einer Übernahme von T-Mobile-USA und einer nachfolgenden Verschmelzung mit seiner Telekommunikationsfirma Sprint (WKN: A1W1XE) immer noch nicht aufgegeben. Die Übernahme wurde schon einmal von den amerikanischen Aussichtsbehörden untersagt und Masayoshi Son hofft, dass mit der anstehenden Neubesetzung der Spitze der Aufsichtsbehörde FCC die Möglichkeit einer Erlaubnis zu dieser Megafusion doch wieder in Reichweite kommen könnte.

Trotz eines leicht rückläufigen Umsatzwachstums hat sich die Aktie des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns Nestle (WKN: A0Q4DC) nur kurz abgeschwächt. Die sinkende Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt sowie die niedrige Inflation führten dazu, dass das organische Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 2016 nur bei 3,5 Prozent lag. Preiserhöhungen seien laut Konzern kaum durchzusetzen. Analysten haben mit einem Wachstum von 3,8 Prozent gerechnet. Der Vorjahreswert lag noch bei 4,5 Prozent. Die Ankündigung des Konzerns, mit mehreren Initiativen die Effizienz zu verbessern und in den kommenden drei Jahren circa 2,5 Milliarden Franken Kosten einsparen zu wollen, wurde von den Investoren positiv gesehen. Nach anfänglich schwachem Börsenstart am Donnerstag erholte sich die Nestle-Aktie im Tagesverlauf deutlich. Die Marke von 70 Euro konnte gehalten werden und die Nestle-Aktie dreht sogar ins Plus bei aktuell 73 Euro.

Der dänische Windturbinenbauer Vestas Wind (WKN: 913769) hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2016 einen Betriebsgewinn von 399 Millionen Euro erzielt, dies ist eine Steigerung von 175 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Analysten gingen lediglich von 190 Millionen Euro aus. Es ist damit das beste zweite Quartal der Unternehmensgeschichte. Auch erwartet das Unternehmen die Steigerung der Rendite. Die Aktie reagierte daraufhin mit einem Kursprung von teilweise bis zu 12,4 Prozent und tendiert derzeit bei knapp 72 Euro.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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