Alt 21.03.14, 15:59
Standard Rentenreport KW 12: Entspannung nach Krim-Referendum
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Nach dem Anschluss der ukrainischen Halbinsel Krim an Russland entspannte sich die Lage an den Börsen weltweit. Insbesondere in der Euro-Zone profitierten die Märkte von dieser Erholung. In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex europaweit noch am stärksten unter den Unsicherheiten um die Krim-Krise gelitten. Der DAX konnte damit eindrucksvoll die Marke von 9.000 Punkten zurückerobern. Die Aussagen Putins, dass er keine weitere Teilung der Ukraine wünsche, wurden von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen und führten bis zur Wochenmitte zu einem Anhalten der Erholung an den
Aktienmärkten.

Zinsentscheid der Fed

Bis Mittwochabend warteten Anleger gespannt auf die Fed-Sitzung der neuen US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. Wie erwartet wurde eine weitere Drosselung der Anleihenkäufe um weitere zehn Milliarden Dollar im Monat auf 55 Milliarden USD beschlossen und der Leitzins bleibt unverändert bei praktisch null. Allerdings ließ Yellen durchblicken, dass mit dem Auslaufen der Anleihenkäufe eine Normalisierung der Geldpolitik einhergehen werde. Schon im Herbst könnte das milliardenschwere Anleiheprogramm beendet werden. Sechs Monate später könnten dann auch die Leitzinsen in den USA angehoben werden.

Die Aussicht auf Leitzinserhöhungen im Sommer 2015 verunsicherte die Anleger zunächst. Die internationalen Börsen standen unter Abgabedruck und der DAX fiel zeitweise wieder unter die 9.200er Marke. Allerdings konnten schon am Donnerstagmittag US-Wirtschaftszahlen für eine Erholung der Märkte sorgen. Einige Analysten sehen mögliche Zinsanhebungen sogar positiv, deuten diese doch darauf hin, dass die US-Wirtschaft wieder in Schwung kommt und keine Hilfen mehr benötigt.

Großer Gewinner der US-Notenbanksitzung war der US-Dollar, der gegen Euro und Yen deutlich zulegen konnte. Ein baldiges Auslaufen der Anleihenkäufe und höhere Renditen bei US-Staatsanleihen machen die USA wieder für Geldanlagen interessanter.

Bundesanleihen:

Die leichte Entspannung in der Ukraine setzte auch deutschen Staatsanleihen zu, die in der Vorwoche noch als sicherer Hafen galten. Der Bund-Future konnte sein hohes Niveau knapp unter 144 Prozent nicht verteidigen und musste im Wochenverlauf Kursverluste hinnehmen.

Die Ankündigung Janet Yellens am Mittwochabend zur weiteren Entwicklung der US-Geldpolitik sorgte für weiteren Druck auf den Kursen der Anleihen. Die Renditen kletterten sowohl in den USA als auch in Deutschland weiter. Freitagmittag lag der Bund-Future bei 142,5 Prozent, die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg auf 1,65 Prozent.


Anlegertrends

Auto-Anleihen im Fokus

Zwei neu emittierte Hybrid-Anleihen des Automobilherstellers Volkswagen wurden diese Woche von Anlegern stark nachgefragt. Das Emissionsvolumen der beiden, bis März 2048 laufenden, Bonds betrug insgesamt 3 Milliarden Euro. Der Bond mit der WKN A1ZE20 wird mit 3,75 Prozent, der mit der WKN A1ZE21 mit 4,625 Prozent verzinst.

Auch eine von Fiat neu emittierte Unternehmensanleihe (A1ZE3M) erfreute sich großer Beliebtheit. Die 7-jährige Anleihe mit Fälligkeit im März 2021 ist mit einem Kupon von 4,75 Prozent ausgestattet. Das Emissionsvolumen beträgt 1 Milliarde Euro. Die kleinste handelbare Einheit liegt allerdings bei 100.000 Euro nominal.

Anleihen in russischen Rubel gefragt

Die Eskalation der politischen Ereignisse in der Ukraine drückte massiv auf die Kursentwicklung des Rubels, der innerhalb der vergangenen drei Monate rund 14 Prozent an Wert gegenüber dem Euro verlor. Auf diese Situation reagierte die Notenbank bereits mit einer kräftigen Leitzinsanhebung von 5,5 auf 7 Prozent.

Anleger nutzen vermehrt den schwachen Rubel und bauen erste Positionen auf. Gefragt war diese Woche beispielsweise eine russische Staatsanleihe mit der WKN A1HFLY. Die im Januar 2028 fällige Anleihe weist einen Kupon von 7,05 Prozent auf und rentiert aktuell bei ca. 9,19 Prozent.


bondm-News

3W Power S.A.

Am 19.03.2014 informierte 3W Power mittels Ad-hoc Meldung, dass man sich mit den Hauptgläubigern der Anleihe auf die wesentlichen Grundsätze der Restrukturierung geeinigt habe – diese aber noch der Zustimmung auf der Anleihegläubigerversammlung bedarf. Der Meldung zufolge werde den Anleihe-gläubigern vorgeschlagen, den Nennwert der Anleihe plus die aufgelaufenen Zinsen in 90% des Eigenkapitals per Sacheinlage plus eine neue Anleihe mit einem Nominalvolumen von 50 Mio. Euro umzutauschen.

Hier geht’s zur Anleihe A1A29T

Centrosolar Group AG

Centrosolar informierte am 17.03.2014 per Pressemeldung, dass die erste Anleihe-gläubigerversammlung mangels Präsenz nicht beschlussfähig sei, weshalb für den 14.04.2014 eine zweite Versammlung mit geringerer Präsenz-erfordernis einberufen werde. Außerdem gab das Unternehmen das vorläufige, nicht geprüfte Ergebnis für 2013 bekannt: Konzernumsatz 96 Mio. Euro (VJ 186 Mio.), EBITDA Verlust zwischen 23 und 28 Mio. Euro (VJ -19 Mio.).

Hier geht’s zur Anleihe A1E85T

Dürr AG

Die Bietigheimer vermeldeten am 17.03.2014 per Ad-hoc Mitteilung, dass auf der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,45 Euro je Aktie (VJ 1,13 Euro je Aktie) vorgeschlagen werde.

Hier geht’s zur Anleihe A1EWGX

Air Berlin Plc

Per Ad-hoc informierte airberlin über die Verschiebung der Bilanzpressekonferenz, „aufgrund von fortgeschrittenen Gesprächen über Handlungsoptionen mit wesentlichen Auswirkungen auf die Gesellschaft.“

Hier geht’s zu den Air Berlin Anleihen AB100A, AB100B,AB100C

Mox Telecom AG

In einer Pressemitteilung am 12.03.2014 gab Mox den weiteren Ausbau des Mobilfunkgeschäfts in den USA bekannt. Innerhalb der nächsten 24 Monate erwarte Mox nach eigenen Angaben mindestens 500.000 registrierte Mobilfunkkunden.

Hier geht’s zur Anleihe A1RE1Z


Börse Stuttgart TV

WIE KURZ SIND DIE BEINE POLITISCHER BÖRSEN?

„Politische Börsen haben kurze Beine“ – insbesondere in den vergangenen Tagen wird diese vermeintliche Börsenweisheit wieder gerne bemüht. Doch, was ist wirklich dran an der Börsenfloskel? Kann man ernsthaft behaupten, dass politische Entscheidungen keine Auswirkungen auf die Börse haben? Michael Bloss, Finanzbuchautor und EIFD-Direktor, bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/....html?vid=10245


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

EnBW AG

Stark nachgefragt am Börsenplatz Stuttgart mit Umsätzen von bis zu 1,9 Millionen Euro in den ersten Handelstagen ist die neu emittierte Hybrid-Anleihe des baden-württembergischen Energieversorgers EnBW. Das Emissionsvolumen des bis April 2076 laufenden, nachrangigen Bonds umfasst 1,0 Milliarden Euro. Der Kupon liegt bei 3,625 Prozent p.a., ab April 2021 orientiert er sich am 5 Jahres Euro Swap Satz (EUSA5) zuzüglich 233,8 Basispunkte, ab April 2026 zuzüglich 258,8 Basispunkte, ab April 2041 zuzüglich 333,8 Basispunkte. Die Mindeststückelung beträgt 1.000 Euro.

Die Anleihe ist nach eigenen Angaben so ausgestaltet, dass sie von den Ratingagenturen teilweise als Eigenkapital anerkannt wird. Das Unternehmen hat das Recht, Zinszahlungen aufzuschieben. Diese müssen jedoch nachgezahlt werden, falls EnBW Dividenden zahlt. Gemäß Unternehmensangaben beträgt das erwartete Rating der Anleihe von S&P BBB-.

Hier geht’s zur Anleihe A11P78

Deutsche Bahn Finance B.V.

Ebenfalls beliebt ist die neue Anleihe der Deutschen Bahn AG. Die fünfzehnjährige Anleihe ist mit einem Kupon von 2,75 Prozent p.a. ausgestattet. Das Emissionsvolumen umfasst 500 Millionen Euro und ist in Inhaberteilschuldteilverschreibungen à 1.000 Euro unterteilt. Unternehmensangaben zufolge dient die Anleiheemission der Deutschen Bahn zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität.

Hier geht’s zur Anleihe A1UDVX

Quelle: boerse-stuttgart AG
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