Alt 17.01.14, 15:07
Standard Rentenreport KW 03: Weltbank: Wendepunkt erreicht - globaler Aufschwung erwartet
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Der Dax war zur Wochenmitte nicht zu bremsen und kletterte auf ein neues Allzeithoch von 9.747 Punkten. Die Hoffnung auf einen Wachstumsschub der Weltwirtschaft brachte Börsianer in Feierlaune. Nach Einschätzung der Weltbank sind die Aussichten für die globale Wirtschaft so gut wie lange nicht mehr. Dank einer positiven Entwicklung in den Industriestaaten geht man davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2014 global um 3,2 Prozent zulegen wird nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr. Im Juni hatte die Weltbank noch ein Plus von exakt drei Prozent prognostiziert. Das Leiden der Industriestaaten unter den Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise in den letzten fünf Jahren scheint ein Ende zu haben. Sparprogramme und politische Unsicherheit wiegen nun nicht mehr so schwer. Es gibt Anzeichen, dass in den reicheren Ländern eine nachhaltige Erholung begonnen habe und diese zu einem weiteren Wachstumsmotor neben den Schwellenländern werden könnte.

Auch für die Eurozone geht es nach Einschätzung der Weltbank aufwärts: In diesem Jahr wird ein Wachstum des BIP von 1,1 Prozent erreicht, 2015 sollen es 1,4 Prozent und 2016 liege das Plus dann bei 1,5 Prozent.

In den Vereinigten Staaten sieht es deutlich besser aus. Die Weltbank rechnet in diesem Jahr mit 2,8 Prozent Zuwachs, für 2015 mit 2,9 und für 2016 mit 3,0 Prozent.

EZB-Banken-Stresstest: Schonende Behandlung von Staatsanleihen

Die Nachricht der EZB, beim bevorstehenden Banken-Stresstest mit Staatsanleihen in den Büchern der europäischen Großbanken schonend umgehen zu wollen, sorgte für Entspannung am Anleihenmarkt. Besonders die südeuropäischen Märkte atmeten auf. Die Furcht der Investoren vor einem Bond-Ausverkauf durch die Banken konnte genommen werden. Einige Anleger hatten Sorge, dass die EZB Banken für den Besitz von Staatsanleihen über die Maße bestrafen könnte und daraus resultierend die Krise wieder angeheizt werden würde.

In diesem Zuge fielen die Renditen der richtungsweisenden zehnjährigen portugiesischen Anleihen auf den niedrigsten Stand seit 2010, auf 5,207 Prozent. Auch die Renditen vergleichbarer Papiere aus Spanien und Italien gingen auf 3,772 beziehungsweise 3,857 Prozent zurück.

Italien konnte zu Beginn der Woche erfolgreich Bonds am Markt platzieren. Für dreijährige Papiere im Volumen von vier Milliarden Euro musste der Staat mit 1,51 Prozent den geringsten Risikoaufschlag seit Euro-Einführung zahlen. Es wurden auch Bonds mit Laufzeiten von sieben und 15 Jahren begeben, da sich Italien verpflichtet hatte, die durchschnittlichen Laufzeiten seiner Anleihen zu erhöhen. Die Renditen dieser Papiere lagen bei 3,17 und 4,26 Prozent.

Bundesanleihen:

Auch Deutschland bediente sich am Kapitalmarkt und begab Schatzanweisungen mit sechsmonatiger Laufzeit für rund 1,94 Milliarden Euro. Die Investoren verlangten mit 0,086 Prozent eine höhere Rendite. Bei der letzten Emission im November mussten nur 0,037 Prozent Zinsen gezahlt werden.

Aufgrund der verbesserten Haushaltslage plant die Bundesrepublik Deutschland dieses Jahr nur Anleihen im Volumen von 205 Milliarden Euro zu begeben, 42 Milliarden weniger als 2013.


Anlegertrends

Türkische Lira unter Druck

Die generellen Kapitalabflüsse aus den Emerging-Markets-Währungen ließen die türkische Währung weiter an Wert verlieren, was zu enormem Umsätzen in Bonds, die in türkische Lira notieren, führte.

Experten gehen davon aus, dass die Türkische Lira so lange weiter fallen wird, bis die türkische Zentralbank die Geldpolitik straffen wird. Die Regierung wird kurz vor den im März anstehenden Wahlen allerdings kein Interesse daran haben, den Aufschwung durch solche Maßnahmen zu bremsen. Noch versuchen die Notenbanker den Lira-Kurs mit Hilfe von Dollar-Verkäufen zu stützen.

Wegen der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank hatten in den vergangenen Jahren viele Anleger in der Hoffnung auf höhere Renditen Geld in aufstrebende Schwellenländer wie die Türkei oder Brasilien investiert. Mit der Straffung der amerikanischen Geldpolitik werden Anlagen in den USA wieder attraktiver da die Zinsen steigen, weshalb Anleger ihr Kapital aus den als riskanter geltenden Schwellenländern abziehen.

Zusätzlich wird der Kurs der Lira von der aktuellen Korruptionsaffäre im Umfeld des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan belastet. Die Lira hat seit Mitte Dezember knapp acht Prozent an Wert eingebüßt.

Der Kurs von türkischen Staatsanleihen dagegen hat sich bedingt durch gute Wirtschaftsdaten erholt. Die Weltbank prognostiziert dem Reich der Mitte für 2014 ein Wachstum von 4,5 Prozent und für das kommende Jahr sogar 4,7 Prozent.

Fresenius gefragt

Zwei neue Anleihen im Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro des Gesundheitskonzerns Fresenius waren diese Woche bei Anlegern stark gefragt. Der halbjährlich ausbezahlte Kupon der Anleihe (A1ZB7G) über 300 Millionen Euro mit Fälligkeit im Jahr 2019 beträgt 2,375 Prozent p.a. Die Anleihe (A1ZB7H) über 450 Millionen Euro mit Fälligkeit im Jahr 2021 wird mit 3,0 Prozent p.a. verzinst.

Beide Wertpapiere wurden von S&P mit der Ratingnote BB+ bewertet und sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 € gestückelt.


bondm-News

Air Berlin PLC

Per Ad-hoc vermeldete die Airline am 16.01.2014, dass die im April 2011 begebene Anleihe (AB100B) im Volumen von 150 Mio. € mit einem Kupon von 8,25% p.a. und einer Fälligkeit im April 2018 im Wege einer Privatplatzierung um 75 Mio. € aufstockt wurde. Demnach sollen die zu 101,50% begebenen Teilschuldverschreibungen (AB100E) innerhalb 40 Kalendertagen nach dem Emissionstag auf die Anleihe AB100B verschmolzen werden. Der Nettoerlös der von der quirin bank AG als Lead Manager begleiteten Aufstockung soll einer der beiden Meldungen zufolge zur teilweisen Refinanzierung der im November 2014 fälligen Anleihe (AB100C) und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100A
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100B
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100C

German Pellets GmbH

Der Pellethersteller aus Wismar berichtete am 13.01.2014, dass das Unternehmen rückwirkend zum 01.01.2013 die HEIZWERT GmbH, eine der größten unabhängigen Pellethersteller Österreichs mit einem jährlichen Pellet-Absatz von bis zu 35.000 Tonnen, übernommen hat und damit das Endkunden-Direktgeschäft in Österreich weiter ausbaut.

Hier geht’s zur Anleihe A1H3J6
Hier geht’s zur Anleihe A1TNAP

MAG IAS GmbH

Am 20.12.2013 gab die MAG IAS GmbH bekannt, dass der Verkauf ihres Geschäftsbereichs Industrial Equipment an die Fair Friend Group formal abgeschlossen ist. Demnach geht mit der Trennung von der Sparte eine Konzentration auf das Geschäft mit der Automobilbranche und deren Zulieferer einher. Ferner sind die Auftragsbücher der Gruppe gut gefüllt und sichern das profitable Wachstum im Jahr 2014, so die Meldung weiter.

Weiter berichtete der Göppinger Maschinenbaukonzern am 13.01.2014, dass Andreas Heinz ab Mitte Januar die Aufgaben des derzeitigen CFO der MAG IAS, Dr. Reiner Beutel, übernehmen wird.

Hier geht’s zur Anleihe A1H3EY


Börse Stuttgart TV

AUFSCHWUNG IN DEN USA: WER PROFITERT DAVON?

Der Aufschwung in den USA hat sich zu Jahresende – trotz Kältewelle – weiter beschleunigt. Wie aus dem Konjunkturbericht (Beige Book) der Fed hervorgeht, zog das Wachstum in mehreren Regionen leicht an. Wie stellt sich die Konjunktur aktuell in den USA dar? Wo liegen Chancen, wo liegen Risiken für den Aufschwung? Prof. Dr. Hendrik Wolff, Wolff & Häcker Finanzconsulting AG, bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=9973


Neueinführungen an der Börse Stuttgart

BMW Finance N.V.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die zum Jahresbeginn neu emittierten Anleihen der Bayerischen Motoren Werke. Die erste Anleihe umfasst ein Emissionsvolumen von 750 Millionen Euro und wird mit 1,625 Prozent p.a. verzinst. Das Wertpapier wird im Juli 2019 fällig. Die zweite Anleihe ebenfalls in Höhe von 750 Millionen Euro läuft im Januar 2024 aus. Die Verzinsung der Anleihe liegt bei 2,625 Prozent p.a. Beide Anleihen sind in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro gestückelt.

Die BMW Group hat nach eigenen Angaben 2013 mehr Fahrzeuge abgesetzt als jemals zuvor in ihrer Unternehmensgeschichte. Demzufolge wurden weltweit 1.963.798 (Vorjahr 1.845.186) BMW, MINI und Rolls-Royce ausgeliefert, was einer Steigerung von 6,4% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die BMW Group liegt damit im Ranking des Premium Segmentes weltweit auf Platz eins.

Hier geht’s zur Anleihe A1ZB63
Hier geht’s zur Anleihe A1ZB64

Volkswagen Leasing GmbH

Ebenfalls sehr beliebt am Handelsplatz Stuttgart mit Umsätzen zwischen 1,5 und 1,8 Millionen Euro in den ersten Handelstagen ist die Anleihe der Tochtergesellschaft für Leasingleistungen der Volkswagen Financial Services AG. Das Emissionsvolumen des in Inhaberteilschuldverschreibungen à 1.000 Euro unterteilten Bonds beträgt 1,25 Milliarden Euro. Die Anleihe wird mit 2,625 Prozent p.a. verzinst. S&P bewertet die zehnjährige Anleihe mit der Ratingnote A-.

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Quelle: boerse-stuttgart AG
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