Alt 09.11.12, 16:37
Standard Rentenreport KW 45: Rentenhandel: EU-Konjunkturprognosen belasten
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Obama oder Romney? Eigentlich sollte die US-Wahl zum dominierenden Thema der Woche werden. Allerdings geriet die US-Wahl etwas zur Nebensache, nachdem die EU-Kommission ihre Konjunkturprognose für das kommende Jahr veröffentlichte. Insbesondere Frankreich treibt den Kommissaren in Brüssel zunehmend Sorgenfalten auf die Stirn.

EU-Prognose: Spaniens Defizit bleibt weiter über drei Prozent

Spanien wird auch in den kommenden beiden Jahren seinen Haushalt nicht in den Griff bekommen. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der EU-Kommission. Demzufolge werden die Iberer das angestrebte Defizitziel von höchstens 3,0 Prozent in den Folgejahren bis 2014 deutlich verfehlen. Allein für das laufende Jahr rechnen die Experten aus Brüssel mit einem Haushaltsloch in Höhe von 8,0 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung. Zudem gehen die EU-Experten davon aus, dass Spanien erst 2014 den Weg aus der Rezession finden wird. Für dieses und das kommende Jahr rechnen die Kommissare mit einer weiterhin sinkenden Wirtschaftsleistung.

Bei weitem nicht so schlecht wie in Spanien, bewerten die Analysten derzeit die Situation in Italien: Zwar wird auch die italienische Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr nachlassen, allerdings mit minus 0,5 Prozent nicht so stark wie in Spanien. Das vorgegebene Defizitziel wird Italien bereits im kommenden Jahr einhalten können.

Eurokrise: Sorgenkind Frankreich

Frankreich wird mehr und mehr zum Sorgenkind der Eurozone. Erst 2015, sogar noch ein Jahr später als Spanien, wird Frankreich seine Defizitziele einhalten können: Der Bericht der EU-Kommission rechnet für das laufende Jahr mit einem Minus von 4,5 Prozent, sowie in den kommenden beiden Jahr mit einem Defizit von jeweils 3,5 Prozent des BIP. Die Wirtschaftsleistung Frankreichs wird, wenn überhaupt, nur sehr moderat um 0,4 Prozent zulegen, so der Bericht aus Brüssel. Zwar geht man in Paris noch von einem doppelt so hohen Wachstum aus, dennoch scheint die Regierung Hollande bereit gegenzusteuern. „Wir brauchen einen Ruck auf nationaler Ebene, um unser Schicksal wieder in Griff zu bekommen“. Die Wortwahl von Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault ist allerdings martialischer als die Maßnahmen, welche tatsächlich umgesetzt werden sollen. So sieht der Reformplan vor, Frankreichs Unternehmen in den kommenden drei Jahren um insgesamt 20 Milliarden Euro zu entlasten. Finanziert werden sollen die Konjunkturmaßnahmen hauptsächlich über eine Mehrwertsteuererhöhung sowie zusätzliche Einsparungen der öffentlichen Hand. Vielen Kritikern gehen die Reformen jedoch nicht weit genug. Sie fordern Einschnitte nach Vorbild der deutschen Hartz-Gesetze, da sie um die mittelfristige Wettbewerbsfähigkeit französischer Unternehmen bangen. Die Angst der Kritiker kommt dabei nicht von ungefähr: Bereits im ersten Halbjahr lagen die französischen Exporte deutlich unter dem Durchschnitt des Euro-Raumes. Insbesondere die schlechte Wirtschaftslage in Südeuropa sowie die im europäischen Vergleich sehr hohen Lohnstückkosten, machen der französischen Industrie stark zu schaffen.

Bund-Future

Die schwachen Aktienkurse nach der US-Wahl halfen auch dem Bund-Future. Diese konnte wieder über die Marke von 143 Punkten klettern und stand damit so hoch, wie seit August nicht mehr.

Anlegertrends

HOHE NACHFRAGE NACH SAP-ANLEIHE

Einen gelungen Einstieg feierte eine Schuldverschreibung von SAP (A1R0U2). Die Anleihe des Walldorfer Software-Spezialisten verfügt bei einer Laufzeit von sieben Jahren über einen festen Kupon von 2,125 Prozent und kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden.

Entgegen dem allgemeinen Trend auf dem Automobilsektor präsentierte BMW in der abgelaufenen Handelswoche erstaunlich starke Zahlen. Die Ergebnisse für das dritte Quartal hinterließen im Rentenhandel ebenfalls einen bleibenden Eindruck. So sorgte zur Wochenmitte eine Anleihe der BMW US Capital für rege Umsätze (A1G7EH). Die Anleihe mit einem festen Kupon von 1,25 Prozent kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden.

bondm-News

Dürr AG

Der Maschinen- und Anlagenbaukonzern geht aufgrund der bisherigen Geschäftszahlen von einem Rekordjahr 2012 aus. Denn der Umsatz in den ersten drei Quartalen lag deutlich über dem Vorjahreszeitraum (+34%). Ebenso erhöhte sich das EBIT auf 119 Mio. Euro (+87%). Bereits jetzt erfüllt die EBIT- Marge in Höhe von 6,8% die Erwartungen des Unternehmens für das Gesamtjahr 2012.

Im dritten Quartal 2012 profitierte das Unternehmen vor allem vom starken China-Geschäft, so dass der Umsatz zwischen Juli und September auf 594 Mio. Euro stieg (+13%), bei einem Auftragseingang in Höhe von 550 Mio. Euro. Die gute Entwicklung des Unternehmens wirkt sich ebenso auf die Anleihe aus. Der Kurs der Anleihe notiert momentan bei 112,00%.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1EWGX

SiC Processing GmbH

Am Montag gab der Anbieter für die Aufbereitung von gebrauchter Sägesuspension (Slurry) die Stundung von Verbindlichkeiten wesentlicher Gläubiger bekannt. Laut Aussage des Unternehmens ist die Zahlungsfähigkeit der SiC Processing GmbH voraussichtlich bis 28. Februar 2013 sichergestellt. In den nächsten Wochen beabsichtigt die Geschäftsführung ein Restrukturierungskonzept zu entwickeln.

Die Creditreform hat aus gegebenen Anlass die Ratingnote der SiC Processing GmbH von CCC (watch) auf C (watch) heruntergestuft.

Hier geht’s zur Anleihe WKN A1H3HQ

Air Berlin PLC

Der Unternehmensgruppe gelingt es erneut ihre Auslastung im Oktober auf 81,0% zu erhöhen. Dies entspricht einer Steigerung von 1,3% gegenüber dem Vorjahresmonat.

Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100A
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100B
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100C
Hier geht’s zur Anleihe WKN AB100D

Weitere News zu Centrosolar Group AG, German Pellets GmbH und Windreich AG nächste Woche im Newsletter Neu in der Zeichnung.

börse stuttgart tv

OBAMA BLEIBT AN BORD: KANN ER DAS ‚FISCAL CLIFF‘ UMSCHIFFEN?

Am Ende war es klarer als im Vorfeld erwartet: Barack Obama bleibt auch in den kommenden Jahren US-Präsident. Viel Zeit sich über seinen Sieg zu freuen bleibt Obama nicht. Schnellstmöglich muss er die schlingernde US-Wirtschaft auf Vordermann bringen und die “fiskalische Klippe” umschiffen. Gelingt ihm das nicht, drohen finstere Zeiten. Das Börse Stuttgart Anleiheforum zum Thema.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8123

FÜHRUNGSWECHSEL IN CHINA: FOLGEN FÜR WIRTSCHAFT & BÖRSE

In China findet dieser Tage der 18. Parteitag der Kommunistischen Partei des Landes statt. Auf dem Kongress wird eine neue Führungsspitze für Land und Partei installiert. Welche Folgen könnte dies für Wirtschaft und Börse des Landes haben? Und wie ist die aktuelle Konjunkturlage einzuschätzen? Fragen an Vermögensverwalter Andreas Grünewald von der FIVV AG, der gerade von einer China-Reise zurückgekehrt ist.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=8111

neueinführungen an der börse stuttgart

SAP MIT ZWEI NEUEMISSIONEN

Der Walldorfer Software-Spezialist SAP emittierte gleich zwei frische Schuldverschreibungen mit einer Mindeststückelung von jeweils 1.000 Euro nominal. Das Papier mit Laufzeit bis 2015 verfügt über einen festen Kupon von 1,00 Prozent (A1R0U2). Über den etwas höheren festen Kupon von 2,125 Prozent verfügt die Schuldverschreibung mit Fälligkeit im November 2019 (A1R0U2).

Rumänien emittierte ebenfalls eine Anleihe mit Laufzeit bis 2019 und einer Mindeststückelung von 1.000 Euro nominal (A1HB9W). Der Kupon verspricht feste 4,75 Prozent.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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