Alt 25.02.11, 13:10
Standard Unruhen in Nordafrika belasten die Märkte – Ölpreis steigt
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In dieser verkürzten Handelswoche verhallten die negativen Schlagzeilen aus Nordafrika nicht. Der Dow Jones büßte bis zum Mittwoch etwa 290 Punkte ein und stand bei 12.105 Punkten. Die Technologiewerte erlitten noch größere Verluste. Der NASDAQ verlor 111 Punkte und fiel auf 2.723 Punkte. Der Ölpreis der Sorte Brent stieg in dieser Woche um rund 10 Dollar und schloss am Mittwoch bei 112 Dollar. Durch die politischen Unruhen auf dem schwarzen Kontinent wird auf eventuelle Lieferschwierigkeiten beim Öl spekuliert.

Da am Montag die Börsen in den USA feiertagsbedingt geschlossen waren, konnte man erst am Dienstag auf die Geschehnisse der vergangenen Tage reagieren. Auch das besser als erwartet ausgefallene Verbrauchervertrauen konnte die roten Vorzeichen nicht verhindern. Selbst die Quartalsabschlüsse von Wal-Mart (WKN: 860853) und Home Depot (WKN: 866953) gingen in der allgemein schlechten Stimmung unter. Obwohl die Analystenschätzungen übertroffen wurden, gaben die Aktien um drei Prozent bzw. ein Prozent nach. Dazu reihten sich auch Unternehmen, wie Medtronic (WKN: 858486) und Medco Helath (WKN: 633432) ein, denen es ähnlich erging.

Zur Wochenmitte ging es weiter bergab. Zu den Verlierern des Tages gehörte die Aktie von Hewlett-Packard (WKN: 851301) mit einem Minus von fast zehn Prozent. „Die Marktteilnehmer zeigten sich gerade vom Ausblick enttäuscht“, kommentierte Marc Pusch von der Baader Bank AG in Stuttgart, die am Vorabend gemeldeten Zahlen. Nach dem der Hausbauer Toll Brothers (WKN: 871450) einen positiven Quartalsabschluss hinlegte, stieg die Aktie gegen den allgemeinen Trend um über zwei Prozent. Ebenfalls im grünen Bereich beendete die Aktie des Krankenversicherers Wellpoint (WKN: A0DNLY) den Handelstag, nach dem das Unternehmen an der Jahresprognose festhält und das Aktienrückkaufprogramm aufgestockt hat. Aufgrund einer Rückrufaktion musste die Aktie von Ford (WKN: 502391) über zwei Prozent Kursverlust hinnehmen.

Auch der japanische Aktienmarkt wird von den Unruhen in Nordafrika belastet und der Nikkei 225 verliert im Wochenvergleich 384 Zähler und schließt bei 10.452 Punkten. Ölsensitive Werte wie zum Beispiel Bridgestone Corp. (WKN: 857226) litten unter dem hohen Ölpreis und gaben, nachdem viele von ihnen erst am Montag neue Jahreshöchstkurse erreicht hatten, von diesen Höchstkursen um bis zu sechs Prozent nach. Der Ausblick für das Kreditrating von Japan wurde jetzt auch von Moody's gesenkt und die Einschätzung der Ratingagentur wurde von stabil auf negativ herabgestuft. In Folge dieser Nachricht kamen vor allem die großen Geschäftsbanken unter Druck und die Mizuho Financial Group (WKN: 200455) verlor in dieser Woche fast acht Prozent an Wert.

Die Aktien des Immobilienkonzerns Gagfah (WKN: A0LBDT), mit Firmensitz in Luxemburg, standen diese Woche unter Verkaufsdruck. „Der MDAX-Wert, der in den letzten Wochen sehr gut gelaufen ist, litt unter einem negativen Bericht eines TV-Magazins“, erklärte Frank Lötterle von der Baader Bank AG in Stuttgart. Gewinnmitnahmen führten zu dem Kursrückgang von knapp zehn Prozent auf aktuell 8,15 Euro.

Die Aktien des niederländischen Versicherungskonzerns AEGON (WKN: A0JL2Y) sind am Donnerstag im frühen Handel um fünf Prozent gefallen, nachdem das Unternehmen seine Geschäftszahlen für das 4. Quartal 2010 sowie seine Pläne für eine Kapitalerhöhung veröffentlicht hat. Nach Angaben des Unternehmens konnte der Gewinn vor Steuern im 4. Quartal um zwei Prozent auf 489 Millionen Euro gesteigert werden, damit belief sich der Gewinn für das Geschäftsjahr 2010 auf zwei Milliarden. Gleichzeitig wurde die Ausgabe von 173,6 Millionen neuen Aktien zur Rückzahlung von Teilen der staatlichen Hilfen im Zuge der Finanzkrise bekanntgegeben. Die neuen Aktien werden im Zuge eines forcierten Bookbuilding-Verfahren ab Donnerstag verkauft.

Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV (WKN: 874341) hat im Geschäftsjahr 2010 1,12 Milliarden Euro Gewinn erzielt und somit sein Ergebnis gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Analysten hatten mit einem Ergebnis von 1,19 Milliarden Euro gerechnet. Hauptursachen waren der gestiegene Ölpreis und höhere Raffineriemargen. Des Weiteren befürchtet die Gesellschaft einen Totalausfall seiner Produktion in Libyen, das immerhin 10 Prozent seiner Gesamtproduktion wäre. Die Aktie fiel daraufhin zeitweise um acht Prozent, erholte sich jedoch wieder und tendiert bei 30,80 Euro.

Börse Stuttgart TV:
Der Libyen-Faktor: Aktien fallen, Ölwerte steigen. Wie ist das zu erklären? Und warum steigen dann nicht alle Titel? ENI beispielsweise notiert leichter. Und leitet der Dow Jones Index eine Abwärtsbewegung ein, oder ist es nur eine kleine Konsolidierung? Antworten von Roland Hirschmüller im aktuellen Interview bei Börse Stuttgart TV.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=5128

Quelle: boerse-stuttgart AG
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