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Die Börse folgt langfristig immer den wirtschaftlichen Dominanzfaktoren. Was kurzfristig die Börse dominiert, variiert im Zeitablauf; mal sind es die Unternehmensdaten, mal sind es relevanten Konjunkturdaten mal sind es Frühindikatoren, mal ist es die Zinspolitik (zentral die FED), mal sind es von Medien stimulierte und Spekulanten ausgenutzten Trends (wie Interne, Rohstoffe), mal sind es Rohstoffpreise, mal sind es Währungsturbulenzen, mal ist es die Politik, mal sind es außergewöhnlicher Ereignisse (Kriege, Terroranschläge etc), die die Börse dominieren. Das bedeutet, die Börse findet immer wieder langfristig auf den Boden der Realität zurück. Kurz- und oft auch mittelfristig neigt die Börse zu spekulativen Übertreibungen nach oben oder auch nach unten, denn an der Börse wird die ungewisse Zukunft gehandelt, die mal mehr zur Euphorie, mal mehr von Angst geprägt ist. Durch eine Vielzahl von Expertenprognosen versucht sich der Analyst und Anleger über wesentliche Hinweise über die mögliche Verfassung einer Volkswirtschaft und auch von einzelnen Unternehmen zu bekommen.
Analysten und Anleger fragen sich nun, wie der zukünftige Verlauf der Wirtschaft und der Börse sein wird, wird es ein „V“ (=steiler Kursanstieg ohne Bodenbildung), wird es ein“ W“ (also kurzfristige Erholung, aber dann doch noch einmal ein deutlichen Nachgeben bis zu den alten Tiefsständen, bevor die eigentliche Kurserholung kommt), wird es ein „U“ also ein langsamer, anfangs in der Mitte des „U“ fast unmerklicher Anstieg bzw. eine lange Stabilisierungsphase, bis der eigentliche Anstieg kommt“ oder wird es ein „L“, also nach dem Absturz einen lange Seitwärtsbewegung nach dem Absturz. Die Monate März bis Mitte Juni waren ein „V“ an de Börse, obwohl die Wirtschaft noch immer nach unten tendiert. Dabei handelt es sich also vor allem um spekulative Bewegungen. Kurzfristig sind die Börsen also oft nicht der Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern der wirtschaftlich Hoffnung. Langfristig sind die Börse aber immer auf die wirtschaftlichen Realitäten einpendeln. Je mehr sich die Börse von den wirtschaftlichen Realitäten entfernt, desto schärfer wird im Nachhinein die Korrektur (bzw. der Crash). Für mich befinden sich die großen Weltbörsen überwiegend nach wie vor in intakten Bärmärkten, wobei sich in den nächsten Monaten entscheiden wird, ob es sich schon um eine Trendwende handelt oder wie die alten Tiefstkurse noch einmal testen müsste. Die 200-Tageslinie ist immer noch fallend. Die scharfe Korrektur der letzten beiden Wochen vorhersehbar. Damit befinden sich DAX und Dow Jones schon wieder im Minus seit Jahresbeginn und das große „Gezitter“ geht wieder los. Hier bleibt es also per Saldo bei der volatilen Seitwärtsbewegung seit Jahresbeginn. Die Emerging Markets, allen voran die „BRIC“-Börsen, liegen hingegen immer noch deutlich 30-50% vorne, so dass sich hier sogar ein Investment seit Jahresbeginn lohnte. Dafür haben sie im letzten Jahr aber auch deutlich mehr an Wert verloren. Viele deutsche Anleger haben aber diese großen Trading-Chancen verpasst, dass sie immer noch die Wunden aus dem Vorjahr lecken. Insbesondere an der Moskauer Börse ergaben sich seit März aber Kursverdoppelungschancen, auf die ich im EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de) auch rechtzeitig hingewiesen habe, Am Freitag schloss der DAX mit einem Minus von 24 Indexpunkten bei 4776 und der Dow Jones mit einem Minus von 34 Indexpunkten bei 8438, bzw. der marktbreitere S&P mit einem Minus von 1,36 Indexpunkten bei 918 Indexpunkte. Dabei schwächte sich der Dollar auf 1,40 EU/USD ab. Der Ölpreis stabilisierte sich bei 69 USD/Barrel (WTI) und der Goldpreis bei 938 USD/Unze. Der RTS-Index schloss leicht unter der 1000-Marke bei 955 Indexpunkten, was ein erstes Warnsignal für eine bearishes Szenario bildet. Es kann gut sein, dass die Märkte zunächst seitwärts tendieren bzw. sich leicht erholen; so richtig bearish wird es erst wenn der S&P unter 875 fallen sollte. In diesem Fall sollte auch der Anleger an den Ostbörsen verstärkt in Liquidität gehen, wenn er nicht schon im Trading-Bereich in Liquidität gegangen ist. Bei über 925 beim S&P-Index entsteht aber ein Kaufsignal, so dass dann auch die Ostbörsen leicht nach oben tendieren werden und sich ein Positionsaufbau unter Tradinggesichtspunkten lohnen könnte. Russlandanleger sollten bei einem RTS von unter 900 weitere Positionen glatt stellen bzw. Stopp-loss-Marken beachten, denn dann ist endgültig der kurzfristige Haussetrend seit März gebrochen. Charttechnisch entstehen also anstelle von Nebelleuchen die ersten Warnleuchten. Analysten dürfen weiter rätseln, ob es sein dabei mittelfristig um ein V, W, U, L oder M handelt. Die Börse wird in jedem Fall als bester Kenner der Wirtschaft der wirtschaftlichen Entwicklung vorauseilen und Frühindikator für die Wirtschaft werden, die noch nicht in Ordnung ist. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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